1a Kitchen Tunes #1 – Beet Mix

1a Tunes

 

Sound and Savor – Geschmack und Klang – sind wahrscheinlich meine beiden größten Lieben.
Schon längst wollte ich hier meine Lieblingslieder mit Euch teilen, gab es doch Zeiten in meinem Leben, in denen in der Küche immer extra Musikboxen standen.
Kochen mit der Stimme von Paolo Conte im Ohr bekommt gleich eine andere Leichtigkeit, das Messer schneidet im Takt, der Körper wippt, das Risotto (oder der Sekt im Glas) blubbert – und wenn die Platte durch ist, dann ist das Essen auch fertig.

Schon als Kind lauschte ich beim Einschlafen den Flamenco-Konzertönen in der Kneipe unter uns, vermischt mit dem Stimmengewirr der Gäste kam an meinem Kopfkissen ein blubberndes, leises Soundpotpourri an, das immer irgendwie beruhigend war. Ich erinnere mich an die Zeit nach dem Abitur, an laue Abende, wie es sie im Süden den ganzen Sommer lang gibt, verührerisch duftend, mit Freunden und viel billigem Wein (weil wir es nicht besser wussten) und dem Sound von Dean Martin (weil wir jung waren und die Nächte unendlich). An die einstündige Fahrt in meiner roten alten, heißgeliebten 2CV ins Mekka der legendären ‚Root Down‘ Parties von Rainer Trüby, die einmal im Monat stattfanden. Ich hatte damals keine Ahnung von elektronischer Musik, aber diese Musik, das wusste ich, war gut. Einmal kaufte ich von einer Frau, die dort auflegte, ein Kassettentape. Es hatte keine Playlist, nicht mal ein richtiger Kassettentitel war zu lesen. Darauf war ein Lied, das ich in den folgenden Jahren in der Ente auf der Strasse nach Freiburg gefühlt Tausende Male hörte. Es war gleich am Anfang des Mixes, und immer wenn es zum zweiten Mal spielte, weil das Tape zuende war, wußte ich dass ich gleich zuhause in meinem warmen Bett sein würde. Erst vor kurzem hörte ich das Lied wieder, dessen Namen ich nie herausfand, und fühlte mich um 15 Jahre zurückversetzt.

Es ist diese Magie, diese Verknüpfung der Sinne mit unserer Erinnerung, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Ein Geruch, Geschmack oder ein Klang, der eine ganze Welt an Gefühl und Bildern öffnet. So wie die Platte Solo Piano, die für mich ewig mit den Abenden meines Auslandssemesters in Barcelona verknüpft sein wird. Mit der lauen Brise, die durch die Wohnung zog, wenn wir versuchten die Hitze des Tages der Nacht zu übergeben. Der Hängematte in der winzigen Küche, nackten Füßen auf kaltem Steinboden, dem Blick vom Balkon auf die Stadt und das Meer. Musikhören war immer auch ein Hiersein, im Jetzt und Hier sein.
Erst später, viel später, wurde aus dem Musikhören auch Musikmachen. Und aus dem Musikmachen Musikauflegen. Es ist, wie Essen und Geschmack, eine Möglichkeit, andere zu bewegen, berühren und gut zu ihnen zu sein – zumindest ist es das, was ich so sehr daran liebe.

Umso wichtiger war und ist mir, dass ich auch hier meine 1a Lieblingsmusiken mit Euch teilen kann. Doch spätestens durch eine Debatte auf der Blogst-Konferenz in Hamburg 2012 wurde mir klar, dass das Teilen von Musik, ob gekauft oder nicht, im Netz schwierig ist, und die Debatte darum noch viel komplexer.
Umso erfreuter war ich, als ich kürzlich auf die Musikplattform mixcloud stieß, wo Musikmixe, Radioshows und Podcasts kostenfrei und legal hochgeladen und geteilt werden dürfen.

Herzlich willkommen also zum 1a Kitchen Tunes Kanal!

Als ersten Mix habe ich einen schon etwas älteren House-Mitschnitt hervorgekramt, der sich prima zum Schnippeln, Teigrühren, Mitwippen oder Fensterputzen bei Sonnenschein eignet.

Ich hoffe er gefällt Euch.
Enjoy!***

[mixcloud https://www.mixcloud.com/1aKitchen/1a-kitchen-tunes-1-strawberry-mix/ width=100% height=120 hide_cover=1 light=1]

Sound and Savor are probably my two greatest loves.
For the longest time I wanted to share my favorite songs here with you, since there were times in my life where in the kitchen needed to be special audio boxes to be able to listen zu music at all times.
Cooking with the voice of Paolo Conte in the ear gets an instant ease, the knife cuts in rhythm, the body sways, the risotto (or champagne glass) is bubbling – and when the record is through, then the food is ready.

Even as a child when falling asleep  I listened to flamenco concert sounds in the pub below us, mixed with the voices of the guests a bubbling, soft Sound potpourri landed at my pillow that was always somehow soothing. I remember the time after graduation, on balmy evenings, as all summer long they are in the south, seductively fragrant, with friends and a lot of cheap wine (because we did not know better), and the sound of Dean Martin (because we were young and the nights endless). At the one-hour ride in my red old, beloved 2CV into Mecca of the legendary ‚Root Down‘ Parties of Rainer Trüby, which took place once a month. I had no idea of electronic music, but this music, I knew, was good. Once I bought a mix from a woman who played music there, a cassette tape. It did not have a playlist, not even a real title written on it. It had one song that I listened to in the coming years in the 2CV on the road to Freiburg about probably 100,000 times. It was right at the beginning of the mix, and when it played for the second time, because the tape was over, I always knew that soonI would be at home in my warm bed. Just recently I heard this song again, whose name I never found out, and felt set back by 15 years. It is this magic, with our memory linking to the senses, that never ceases to amaze me. A smell, taste or sound, can open up a whole world of feeling and images. Just like the record solo piano, which for me will be linked forever with the evenings my semester abroad in Barcelona. With the balmy breeze that moved through the apartment, when we tried to pass the heat of the day on to the night. The hammock in the kitchen, bare feet on cold stone floor, the view from the balcony to the city and the sea. Listening to music has always been a feeling of presence and a being here and now.
Only later, much later, listening music became making music. And from the music making I got to deejaying music. It is, just as food and taste, a matter to move people, touch them and be good to them – which is what I love so much about it.

Thus is has been and is all the more important and that I can share my favorite 1a music with you here.
But by a debate on the Blogst Conference in Hamburg in 2012 I realized that sharing of music, whether purchased or not, in the www is difficult, and the legal debate about it another level of complexity. It seemed somehow impossible to legally share music whose copyright you don´own.
All the more pleased I was when I recently came across the music platform Mixcloud where music mixes, radio shows and podcasts can be free and legally uploaded and shared.

So a very warm Welcome to 1a Kitchen Tunes Channel!

As a first mix I have unearthed a somewhat older house music recording, nicely suitable for snipping, cake dough mixing, toe-tapping or cleaning windows when the sun is shining.

I hope you like it.
Enjoy! ***

[mixcloud https://www.mixcloud.com/1aKitchen/1a-kitchen-tunes-1-strawberry-mix/ width=100% height=120 hide_cover=1 light=1]

8 comments
  1. lisbeths says: Mai 25, 201511:49 am

    Ich liebe Dich! Is so!!!!!

    • Anni says: Mai 25, 201511:51 am

      AWWWWWWWWW.*** <3

  2. Theresa says: Mai 26, 20151:08 pm

    Anni!!! Du bringst mich noch um den Verstand! 😉 Diese Musik, Paolo Conte, deine Worte, eine Ente,… ich fühle mich dir so unendlich verbunden und kann Karin eigentlich nur beipflichten. Sie hats schon auf den Punkt gebracht! 😉 Ich umarme dich von Herzen und bin in Gedanken bei dir und Veronika! Ich bin mir sicher, ihr habt gerade eine ganz wunderbare Zeit voller Musik in den Ohren und im Herzen! Alles Liebe, Theresa

    • Anni says: Mai 26, 20157:06 pm

      Oh, liebste Theresa!! Danke Dir für Deine Worte. Du machst mich ganz sprachlos.
      Riesenumarmung zurück, und wie schön dass Du die Mucke magst. Es wundert mich gar nicht, dass wir noch mehr gemeinsam haben. =)
      Herzensgrüße und Dank Dir sehr.
      Und wir berichten natürlich!! Alles Liebe, A***

  3. Stefanie says: Mai 26, 20159:07 pm

    Sensationelle Idee, vertraute Gedanken, verdammt guter Mix. Ich will mehr davon. Vielleicht gibt’s beim nächsten Mal rezeptabgestimmte Klänge? Ich fänd’s riesig!

    • Anni says: Mai 26, 20159:12 pm

      Ooooh, Stefanie, welch gute Idee! Danke für Deinen Kommentar.
      Für Dich müsste es ja was von Gonzales sein, richtig? Allerliebste grüße!***

  4. GLÜCKsbringer im Mai says: Juni 2, 20155:46 pm

    […] 1aKitchen geht es ganz genauso und sie hat ihre Liebe zur Musik ganz wunderbar in Worte gefasst. Hier könnt ihr ihre Liebeserklärung nachlesen und eine ganz wunderbare Playlist […]

  5. gab says: Juli 2, 20151:09 pm

    toller mix! bitte mehr davon!

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