Acai Super Smoothie // Immune Boost Galore
Frisch nach den Feiertagen kommt hier mein versprochenes Immunsystem Spezial. Es gibt jede Menge Gründe, etwas fürs Immunsystem zu tun. Werden die Tage schon deutlich länger und wir mit schönster Frühlingssonne beschenkt, so können die Nächte noch sehr kalt werden – Temperaturschwankungen von 20 Grad sind zur Zeit keine Seltenheit und schnell ist man abends nicht warm genug gekleidet. Oder Ihr schlagt Euch mit einem der langwierigen Infekte herum, die diesen Winter die Runde gemacht haben. Wer bis Ostern gefastet hat, hat sich möglicherweise auch Gedanken über eine gesündere Ernährung oder eine andere Morgenroutine gemacht.
Für mich gibt es keinen besseren Start in den Tag als Superfood Smoothies oder Grüne Säfte, die gleich morgens das Immunsystem ankurbeln. Und auch als Pausenstärkung zwischendurch oder Energiespender am Nachmittag sind sie einfach unschlagbar. Das beste ist: man kann sie auch prima abends vorbereiten und am nächsten Tag mit ins Büro nehmen. (Länger als 1 Tag sollten sie allerdings nicht im Kühlschrank stehen.)
Vom Nährstoffwert sind grüne Smoothies unschlagbar, voller Chlorophyll durch das Blattgrün (doch auch rote Smoothies mit z.B. rote Bete gelten als ‚grüne‘), diverser Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe, reich an Antioxidantien und wie die meiste pflanzliche Nahrung basisch wirkend.
In der Regel mache ich rote oder grüne Smoothies und versuche keine Farben zu mischen, die grau oder braun ergeben würden (Ausnahme: ein Schokoboost mit Kakaonibs und/oder rohem Kakaopulver), damit es appetitlicher aussieht.
Dabei gilt es, so frisches und unbehandeltes Gemüse und Obst wie möglich zu verwenden (unseres ist aus der Biokiste), und saisonal macht immer Sinn, wegen kürzerer Transportwege und höherer Frische. Ich versuche stets, den Obstanteil so niedrig wie möglich zu halten, um keine Fruchtzuckerbomben zu erhalten, die den Zuckerspiegel zu schnell nach oben jagen. Lesen sich die ‚grünen‘ Zutaten wie Spinat, Grünkohl, Salat und Kräuter am Anfang etwas seltsam, so stellt man aber schnell fest, dass diese in der Mischung mit Obst und beispielsweise Nussmilch oder Kokosmilch sehr angenehm frisch schmecken (Achtung, herkömmlichen Nussdrinks ist oft Zucker beigefügt). Als Süßmittel gebe ich manchmal weiche Datteln bei oder einen Tropfen Stevia, aber meisten reicht die Fruchtsüße aus. Auch gemahlenes Vanillepulver oder Zimt geben angenehme und ’süße‘ Aromen. Meist kommen in meinen Smoothie noch ein oder zwei sog. Superfoods als Beeren oder Pulver (siehe unten). Damit die Vitamine vom Körper besser aufgenommen werden, gebe ich immer etwas Fett in Form von Avocado, Kokosöl/-milch oder Nussmus hinzu. Viele amerikanische Rezepte verwenden für eine dickere und sämigere Konsistenz Eiswürfel (aus Kokoswasser, Nussmilch oder auch Grüntee) oder gefrorene Früchte/Gemüse, mir ist das in der Regel (außer im Hochsommer) zu kalt.
Das Rezept für den tiefroten Acai Smoothie habe ich abgewandelt nach einem Rezept aus dem Buch Superfood Smoothies von Julie Morris – das Buch werde ich demnächst noch näher vorstellen. Auch die Acaibeere gehört zu den Superfoods.
Doch was sind eigentlich Superfoods?
Superfoods sind natürliche Lebensmittel – meist auf pflanzlicher Basis – die ernährungsphysiologisch besonders dicht und gut für die Gesundheit sind. Der Begriff hat keine wissenschaftliche Bedeutung sondern entstammt einer amerikanischen Gesundheitsbewegung, die sich vor allem mit Rohkost auseinandersetzt. Durch ihren hohen Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen, Spurenelementen und Fetten tragen Superfoods in besonderer Weise zu Erhaltung unserer Gesundheit bei, indem sie beispielsweise unser Immunsystem stärken, die Konzentration und Leistungsfähigkeit unterstützen, die Verdauung fördern oder den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen. Zu den allgemein anerkannten Superfoods gehören Früchte wie Acaibeeren, Gojibeeren, Sanddorn, Maulbeeren, Granatapfel, Maqui, aber auch Avocado, Maca (eine Wurzel), Chiasamen, Grüne Algen, Roher Kakao, Hanfsamen und Leinsamen. Ich werde Euch in der nächsten Zeit noch einige von Ihnen vorstellen. Was mich an den getrockneten Beeren besonders begeistert ist, dass sie einen hervorragenden Snack abgeben, wenn man Lust auf Süßes hat. Wie oft bin ich schon zu dem Glas mit Gojobeeren geschlichen, wenn ich nachmittags mal Süßlust verspürt habe…
Die heutige Haptdarstellerin, die Acaibeere, stammt hauptsächlich aus dem Amazonasgebiet in Brasilien, wo sie an Palmen wächst. Zu uns gelangt sie meist als gefriergetrocknetes Pulver, da die frischen Beeren nicht sehr lange haltbar sind. Acaipulver ist reich an Eiweiß, essentiellen Fettsäuren und stärkt das Immunsystem. Bekannt geworden ist die Acaibeere vor allem als Anti-Aging Mittel, da die ungewöhnlich hohe Konzentration an Anthocyanin, einem Antioxidans das z.B. auch in rote Weintrauben oder Blaubeeren vorkommt, vor allem freie Radikale unschädlich macht. Acaipulver regt den Stoffwechsel an, wodurch Fettgewebe in Energie umgewandelt werden kann und soll somit das Entschlacken fördern und sogar beim gesunden Abnehmen helfen. Die Beeren sind außerdem reich an Fettsäuren, die dazu beitragen können, den Cholesterinspiegel zu senken. Ein echtes Superfood also!
Im blutroten Acaismoothie versteckt sich aber nicht nur die leuchtende Acaibeere, sondern auch noch eine zweite Superzutat: Chiasamen. Über Chiasamen hat Veronika von ‚Carrots for Claire‘ neulich schonmal ausführlich berichtet (inklusive tollem Blaubeerkuchenrezept). Deshalb sei hier nur gesagt, dass sie zu den nahrhaftesten Superfoods überhaupt gehören und den höchsten Omega-3-Fettsäurengehalt aller pflanzlicher Quellen aufweisen. Chiasamen haben die Eigenschaft, ein Vielfaches ihres Volumens an Wasser zu speichern. Deshalb hat man am meisten von den Wundersamen, wenn man sie etwas quellen lässt. Ich rühre am Wochenanfang 2 EL Chiasamen in die 6-fache Menge Wasser ein und lasse dies in einem Glasgefäß mit Deckel im Kühlschrank quellen. Man nennt dies auch Chia Gel oder Chia Basis Gel. Von diesem Gel gebe ich einen Esslöffel in Smoothies oder ins Müsli, man kann aus den Samen aber auch einen superleckeren Chiapudding (Rezept folgt) anrühren oder die Samen zum Backen verwenden (doppelt einsetzbar auch als Eiersatz). Manche sagen, dass Chiasamen neutral oder sogar nach ’nichts‘ schmecken. Ich finde sie total lecker und mag den zarten Geschmack und ihre Konsistenz echt gerne.
Hier kommt also das Rezept für den Acai Super Smoothie:
für 4 kleine oder 2 große Gläser
_ 1 kleine rote Beteknolle
_ 2 Blutorangen (oder Saftorangen)
_ 1 reife Banane
_ 1 Handvoll frischen Spinat (oder anderes Blattgrün)
_ 0,2 l Kokoswasser (alternativ einfach Wasser)
_ 2 EL Acaibeerenpulver
_ 1 El Chia Gel (alternativ 1 EL Leinsamen)
_ 1 TL Kokosöl (oder 1 EL Nussmus oder 1 EL Avocado)
_ Wasser nach Bedarf (oder Kokoswasser oder Nuss-/Getreidemilch)
_ Die rote Bete entweder schälen oder sauberbürsten, kleinschneiden und in einen Standmixer geben (wer keinen Mixer hat und vorausplanen kann – im Originalrezept werden in Alufolie gebackene rote Bete verwendet, die sich viel leichter pürieren lassen).
_ Die Blutorangen oben und unten abschneiden, mit einem scharfen Messer die Schale rundum von oben nach unten an der Frucht entlang entfernen, und in 1/8eln in den Mixer geben (ich habe die Blutorangen im Ganzen beigegeben, weil mein Thermomix das mit Leichtigkeit schafft. Wer keinen Hochleistungsmixer hat, kann die Früchte auch einfach auspressen und nur den Saft beigeben).
_ Die Banane kleinschneiden. Den Spinat kurz waschen, gegebenenfalls kleiner schneiden und beides zufügen.
_ Kokoswasser, Chia Gel, Kokosöl und Acaibeerenpulver beigeben und mixen, bis alles eine homogene Masse geworden ist.
_ Nun nach Geschmack und Konsistenzvorliebe abschmecken. Eventuell mehr Kokoswasser, Leitungswasser oder Blutorangensaft beigeben. Wehr mehr Süße möchte kann noch eine zusätzliche Banane oder weiche Datteln untermixen.
_ Voilà! Fertig ist Deine Vitamin- und Närstoffbombe!
Tipps: Wer keinen Standmixer hat, kann den Smoothie auch in einem hohen Gefäß mit dem Mixstab pürieren. Allerdings kann es sein, dass der Pürierstab das Blattgrün des Spinats nicht ganz so fein hächselt. Hier empfiehlt es sich (vor allem bei z.B. Ruccola oder dem Grün von Möhren) die Blätter vorher mit dem Messer kleinzuschneiden oder Ingwer vorher zu reiben, damit sich keine Fasern um das Messer wickeln können. Grundsätzlich eignen sich für grüne Blattgemüse und größere oder gar gefrorene Früchte eher Profimixer wie Vitamix, Thermomix oder Revoblend. Da solche Geräte allerdings sehr kostspielig sind, lohnen sich diese nur bei häufigem Einsatz. Ich habe über ein Jahr meinen Smoothie mit dem Pürierstab gemixt, allerdings experimentiere ich auch erst jetzt mit viel mehr Gemüse und Blattgrünsorten. Das Pürieren von roter Bete, Äpfeln oder Möhren kann einen Pürierstab mitunter überfordern – die Konseistenz wird dann einfach nicht so samtig. Bananen, Avocado, reife Birne, Mango, Selleriestangen oder ähnliches geht jedoch problemlos.
Wichtig: in einen Smoothie gehört kein Haushaltszucker! Wer sich erst langsam an die natürliche Süße von Obst und (manchem) Gemüse gewöhnen will, kann einige über Nacht in Wasser eingeweichte Datteln oder Aprikosen zugeben, mit Stevia experimentieren (Achtung! extrem süß) oder mit Aromen wie natürlicher Vanille (gibt es als gemahlenes Pulver im Bioladen) oder Zimt spielen. Auch Kokosmilch unterstützt die süße Note von z.B. Bananen. Viel Vergnügen beim experimentieren!
Das Bio Acai Pulver wurde mir freundlicherweise von Nu3 zum Testen zur Verfügung gestellt! Merci!!!
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