Rosmarinkekse

Diese Kekse könnten auch die besten Kekse der Welt heißen, jedenfalls auf den zweiten Blick. Denn das Aroma von Rosmarin hat irgendwie so etwas Leises und doch Unvergessliches. Ich liebe Rosmarin und insbesondere diese Kekse. Und deshalb ist es mir auch ein Rätsel, dass das Rezept noch nicht hier auf dem Blog gelandet ist. Seit mehr als zehn Jahren sind sie Lieblingskekse in meiner gesamten Familie und werden bestimmt zwei bis dreimal im Jahr gebacken. Deshalb habe ich dieses Mal die Gelegenheit ergriffen, da der Schwiegervater sich „mal wieder über Rosmarinkekse freuen würde“, geschwind die Zutaten notiert und das Handy gezückt.

Angelehnt ist das Rezept an einen Klassiker der großartigen Martha Stewart, im Laufe der Jahre wurde es aber schnell vollwertiger, weniger süss bis hin zu glutenfrei. Die Erfahrung zeigt, es geht alles: ob Weizen-, Dinkelmehl oder ganz ohne Gluten. Nur den Zuckergehalt habe ich stark reduziert und dafür die Rosmarinmenge angehoben. Priorities.

Die Rosmarinkekse brauchen ein bisschen Planungzeit, da sie vor dem Backen als Rolle geformt eine Runde im Eisschrank pausieren müssen, damit sie sich dann besser schneiden lassen. Es lohnt sich aber sehr!

Je nachdem wie süß ihr die Kekse haben möchtet, lässt sich der Zuckergehalt anpassen. Ich mag es, wenn die Kekse nur ganz leicht süß sind und eher eine leicht salzige Note haben. Da wir unseren Zuckerkonsum reduziert haben, nehme ich inzwischen immer Birkenzucker, der verhält sich beim Backen genau wie Rohrzucker mit minimal weniger Süßkraft, und ist sogar noch gut für die Zähne (haha).
Meinen glutenfreien Mix (ich mag die fertigen Mixe so gar nicht) habe ich in den Notizen unten aufgeschrieben, ich nehme ihn für so ziemlich alles und finde er ist ein guter Mix zwischen Vollkorn und Auszugsmehl. Die Kekse werden ohne das Gluten allerdings etwas brüchiger, deshalb ist es wichtig, den Teig beim Rollen relativ zügig zu verarbeiten und die fertig gebackenen Kekse gut auskühlen zu lassen, bevor man sie berührt.
Je nachdem wie groß Eure Eier sind, müssen evtl 1-2 EL mehr Mehl dazu. Der Teig sollte mürbe und formbar sein, aber nicht komplett zerfallen. Zuviel Mehl macht das Endergennis aber sehr hart und trocken.Was die Hitze angeht, so kennt jeder seinen/ihren Ofen am besten. Im Originalrezept standen 18-20 Minuten, da wären die Kekse bei mir aber fast schwarz.

Beim Notieren der Zutaten ist mir aufgefallen, dass die Mengenangaben eigentlich etwas ungünstig sind, weil sie noch aus der Übersetzung des originalen englischen Rezepts stammen. Ich werde das Rezept in Zukunft nochmal auf ein halbes Pfund Butter hochrechnen und dann hier ersetzen.

Rosmarinkekse

  • 1/2 Bund frischer Rosmarin
  • 225 g Butter (gekühlt)
  • 80-100 g Birkenzucker, alternativ Rohrohrzucker
  • 1 ganzes Ei mittlerer Größe
  • 1 Eigelb
  • 315 g glutenfreie Mehlmischung (s.u.)
  • 1 Prise gemahlene Vanille oder Vanilleextrakt
  • 1 gestr. TL Steinsalz

Deko

  • 1 Eiweiß
  • einige EL Birkenzucker

optional

  • 1 leere Küchenrolle
  1. Von einem halben Bund Rosmarin bzw. 1-2 langen, frischen Zweigen die Nadeln abstreifen und mit einem Messer feinhacken. Es sollten 2 EL gut gehäufter Rosmarin entstehen.

  2. Kalte Butter und Zucker mit dem elektrischen Handrührgerät (oder in der Küchenmaschine) schaumig aufschlagen, bis der Zucker gelöst ist. 1 ganzes Ei, Eigelb, Vanille und Salz unterrühren. Nun das Mehl darüber sieben und ganz kurz vermischen, bis die Masse sich gerade so verbunden hat. Ich mache das mit einem Hand-Teigschneider, s.u., das geht super.

  3. Den Teig in zwei Teile teilen und jeweils in die Länge ziehen, auf einem Stück Butterbrotpapier oder Bienenwachstuch einschlagen und zu einer gleichmäßigen Rolle formen, die ca. 4 cm Durchmesser hat. Das geht am besten, wenn man den Teig einrollt und mit einem langen Lineal von außen dagegen hält und am Papier zieht (obwohl es auch ohne geht, dann sehen die Kekse am Ende eher so aus wie bei mir).

  4. Für 1a runde Rosmarinkekse kommt nun der Martha Stewart Trick: die Keksteigrolle im Butterbrotpapier in eine leere Pappküchenrolle schieben (mit dem Bienenwachstuch wird das eher schwierig) und für eine Stunde in den Eisschrank geben.

  5. Keksteigrollen aus dem Eisschrank nehmen, auspacken, den Ofen auf 180-200 Grad vorheizen und währenddessen zwei Bleche mit Backpapier/Dauerbackmatte vorbereiten.

  6. Die Keksteigrollen mit dem Eiweiß einpinseln und in etwas Birkenzucker wälzen. Nun mit einem stabilen scharfen Messer 6mm dicke Scheiben abschneiden (falls der Teig noch zu gefroren ist, kurz antauen lassen). Kekse mit ca 2-3cm Abstand auf das Backblech legen und für ca. 15-18 Minuten backen, bis die Ränder leicht golden sind. Sofort rausnehmen und auf dem Blech abkühlen lassen.

    Die Kekse halten sich luftdicht und kühl aufbewahrt zwei Wochen.

  7. Voilà! Rosmarinlove forever.

Ich habe gute Erfahrungen mit einer gutenfreie Mehlmischung aus folgenden Zutaten gemacht: 1 Teil Buchweizenmehl, 1 Teil Teffmehl, 1 Teil Reisvollkornmehl, 1 Teil Stärke. Ich mische das einfach in einem großen 1.5 Liter Weckglas.

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