Drei Kochlöffel und eine Handvoll Amaranth – Teil 1

Es ist mal wieder soweit. Drei Kochlöffel haben sich nach viel Rezeptetüftelei mit Körben voller Essen getroffen, um eine besondere Zutat ins Rampenlicht zu stellen. Diesmal fiel die Wahl auf eine Tüte Wunderkorn der Inkas und – so vielseitig, wie dieses Korn ist –  haben wir damit bei Veronika von Carrots for Claire zuhause eine wahre Party veranstaltet, eine Amaranthparty sozusagen. Und weil wir soviel leckeres getestet haben, gibt es diesmal zwei Ausgaben von den Kochlöffeln…

Amaranth Pancakes

 

 

 

amaranth poster

 

Amaranth gehört neben Hirse, Quinoa und z.B. auch Buchweizen zu den Pseudogetreiden, die zwar ähnlich wie Getreide in der Küche verwendet werden, aber eigentlich von einer ganz anderen Pflanzengattung abstammen. Pseudogetreide sind von Natur aus glutenfrei, was besonders für Menschen interessant ist, die an Zöliakie leiden und kein Gluten vertragen. Darüber hinaus ist Amaranth eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt – ganz spannend, oder? Vor allem, weil es heute eher exotisch wirkt. Das Wunderkorn ist reich an Eisen, was vor allem Schwangere interessieren dürfte, und verfügt über einen extrem hohen Proteingehalt. Es enthält alle essentiellen Fettsäuren und liefert durch leicht verwertbare Kohlenhydrate lange Energie. Eigentlich unglaublich, was alles in den unscheinbaren und winzigen Körnern steckt. Und dabei ist Amaranth auch noch so lecker!

Aber seht selbst, was wir an diesem schönen Sonntag gezaubert haben.

carrotsforclaire
Die wunderbare Veronika hat uns auch dieses Mal mit offenen Armen in ihrer großzügigen Küche empfangen. Diesmal waren auch ihr Töchterlein und ihr Mann dabei, die passenderweise gleich alles mitvernascht haben, von den ersten hiesigen Erdbeeren bis zu den Köstlichkeiten unserer Rezepttests. Und es war mal wieder etwas ganz besonderes, gemeinsam zu schnippeln und zu probieren, zu schnacken und zu köcheln. Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir uns im Netz (naja, gut– getroffen haben wir uns bei einem Workshop) ‚gefunden‘ haben. Ihr Zwei, mit Euch schwinge ich den Kochlöffel am allerallerliebsten!

Veronika hat uns mit einem Rezept für Porridge mit Amaranth in die Tasche gesteckt, das – mit Chiamarmelade, Schafsjoghurt und Mohn – eine super leckerer Start in den Tag ist! Oder mit frischen Früchten oder Nüssen oder… was immer Euch dazu einfällt. Das Rezept findet Ihr hier bei Veronika (und Achtung, hungrig auf ihrem Blog vorbeizuschauen ist eine ganz schlechte Idee. Ihre Bilder machen sowas von Lust und Appetit! Pssst… ich werde als nächstes ihr Rote Bete Hummus nachkochen und sie ist auch schuld, dass ich mir ein Buch über Kokosnuss-Öl gekauft habe.)

Amaranth_03

 

Julietta, deren Blog Julietta Seasons in den letzten Monaten einen Wahnsinnsstart hingelegt hat, hat gleich eine ganze Amaranthvariation mitgebracht. Verraten darf ich, dass das eine unglaublich leckere BURGER waren. Total gut, oder? Man denkt ja nicht, dass diese kleinen Körner soviel drauf haben. Ich möchte von nun an nur noch Amaranth-Burger essen. Mit Juliettas Patties haben wir gleich ein kleines Burger-Lego veranstaltet, bis jede ihre Lieblingsvariation mit Topping und Brötchen hatte. Besonders angetan hatten es mir die frischen Spinatblätter statt Salat (so simpel und gut) und der eingelegte Blumenkohl in Kombi mit der roten Bete. Habe ich schon gesagt, dass ich rote Bete liebe? (Psst, Ladies… Ich wüsste da schon ein neues Kochlöffelthema für die nächste Folge…) Aber zurück zum Pattie. Oberlecker, Rezept hier. Mehr muss man nicht sagen. Achso doch: den Blumenkohl müsst ihr auch unbedingt probieren!

 

julietta seasons

 

amaranth burger

 

Und mein Rezept?

Ich habe mich einem meiner liebsten Frühstücke angenähert – den Pancakes. Schon immer mache ich diese am Wochenende gerne für uns zum Frühstück. Es ist ein Relikt aus meiner Jugend, als ich einmal ein ganzes Jahr in den Vereinigten Staaten verbracht habe und Land, Leute und Essen kennenlernen durfte. Vom klassischen American Diner Frühstück mit Sausages, Pancakes, Grits (eine Art leicht salzige Mais- oder Weizengrütze), Eiern und Biscuits mochte ich die kleinen dicken Pancakes am liebsten. Gerne mit ordentlich Ahornsirup (im Diner war das leider oft aromatisierter gefärbter Zuckersirup) und knusprigem Bacon. Und wenn ich heute in die USA reise muss es immer mindestens einmal ein Frühstück in einem Diner sein.

 

collage2

 

Inzwischen mache ich die Pancakes für uns zuhause ohne Bacon, aber nach einem klassischen Rezept sind sie immer noch ein ziemlich süßer Start in den Tag und können ganz schön schwer im Magen liegen. Seit einiger Zeit habe ich mit Rezepten experimentiert, die insgesamt etwas wertvollere Zutaten inne haben, wie Buchweizenmehl oder -flocken, Dinkelmehl oder Quinoa und ganz ohne Zucker auskommen. Meist kommen in diese statt Industriezucker einfach ein paar Bananen, das macht den Teig auch sehr sämig und ersetzt Butter oder Öl. Der Einsatz von Bananen hat mich richtig beeindruckt, so eine einfache Lösung für tolle Konsistenz und etwas Süße!

Als Julietta als Zutat Amaranth vorgeschlagen hatte, wusste ich sofort, was mein Rezeptbeitrag sein sollte: Amaranth Pancakes! Und ich muss sagen, der Amaranth gibt den Pancakes eine solch tolle Knusprigkeit – das Rezept ist mein neues Lieblingsrezept für dekadentes Frühstück am Wochenende. Solltet ihr keine frischen Blaubeeren finden, tun es auch gefrorene Früchte. Und auch mit Himbeeren, Birnen oder Apfelstückchen kann ich mir das Rezept sehr gut vorstellen. Statt Buchweizenflocken könnt Ihr auch Haferflocken oder Dinkelflocken nehmen, der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.

Und, psst… Die Dinger machen sich auch prima als Snack am Nachmittag, fürs Picknick oder in der Lunchdose.

Amaranth Pancakes

 

Amaranth-Pancakes mit Blaubeeren
Rezept für ca. 10 Pancakes

_ 2 reife Bananen
_ 2 Eier
_ je 100g Amaranth, Buchweizenflocken und Dinkelmehl (oder jede andere Art Mehl/Flocken)
_ 1 TL Weinstein-Backpulver
_ 2 Prisen gutes Salz
_ ca. 1/2 Tasse Dinkelmilch (oder andere Getreide-, Nuss- oder Kuhmilch)
_ eine Handvoll frische oder geforene Blaubeeren
_ Kokosöl oder Butter

_ Die Bananen zerquetschen und mit den Eiern verquirlen.
_ Trockene Zutaten dazugeben: Amaranth, Buchweizenflocken, Dinkelmehl, Backpulver und Salz
_ Soviel Flüssigkeit dazugeben, bis der Teig flüssig genug, aber eher sämig vom Löffel fällt. Einfach ausprobieren. Man kann auch wieder mit Flocken ausgleichen.
_ Die Blaubeeren unterheben und parallel einen EL Kokosöl in einer Pfanne schmelzen.
_ Nun jeweils drei Löffel Teig getrennt voneinander in der Pfanne plazieren, diese goldbraun braten und wenden, bis der Teig aufegbraucht ist.

Voilà! fertig sind die wunderbarsten Blaubeer Pancakes. Mit frischen Beeren und nach Belieben Ahornsirup, Puderzucker oder einfach pur genießen.

 

Und bald kommt der zweite Teil von unserer Amaranth-Sause!

Erdbeeren

 

/// English version coming soon! ///

 

 

10 comments
  1. […] Nachtisch hat uns meine Bloggerfreundin von 1akitchen mit Pancakes verwöhnt! Ganz schön vielseitig unser Wunderkorn – findet ihr nicht? Die […]

  2. […] die kleinen Körner wahre Wundersamen sind, dazu habe ich hier schon so viel geschrieben. Falls Ihr unsere ersten Rezepte zu Porridge, Burgerpatty und Pancakes […]

  3. Silke says: Januar 21, 201510:41 am

    Rezept klingt super lecker, kommt der Amaranth ungekocht hinein?

    • Anni says: Januar 21, 20155:48 pm

      Hallo Silke, ja genau. Amaranth quillt sehr schnell und so werden die Pancakes schön knusprig. Viel Vergnügen beim nachbacken!***

  4. Silke Reimers says: Februar 13, 201512:35 pm

    Hallo Anni, danke für deine Antwort. Ich bin erst jetzt dazu gekommen, die Pancakes zu machen. Sie schmecken ultra lecker! Mein Mann und Sohn waren allerdings nicht ganz so begeistert, ich glaube, sie waren ihnen zu wenig süss :-)!

    • Anni says: Februar 13, 201512:58 pm

      Huhu Silke, wie schön, dass Du sie mochtest! Habt Ihr sie mit Ahornsirup gegessen? So kann jeder am besten seine persönliche Süße finden. Ich persönlich mag ja dieses Spiel aus leicht salzigem Teig und Ahornsüße dazu sehr gerne. Liebe Grüße!***

  5. Silke says: Februar 13, 20154:36 pm

    Hallo Anni, ja mit Ahornsirup und Puderzucker. Ausserdem habe ich die Blaubeeren dazu serviert und nicht in den Teig gemischt, dann konnte sich jeder alles so zusammen stellen, wie er wollte.

    • Anni says: Februar 13, 20156:32 pm

      Ja, die Blaubeeren im Teig machen die Pancakes auf jeden Fall auch einen Ticken süßer und feuchter. Vielleicht findest Du ja noch den ‚Dreh‘ für Deine Männer. =) Lohnen würde sich das, denn sie eignen sich wirklich auch als Snack in der Lunchbox/Picknick/Reisewegzehrung ganz hervorragend, und auch mit verschiedenen Früchten sind so schön variabel. Ich drück die Daumen!*** =)

  6. Silke says: August 18, 20158:40 pm

    Hallo Anni, ich habe die Pancakes jetzt endlich mit den Blaubeeren im Teig drin ausprobiert und sie schmecken so wirklich viel besser und suesser! Mein Sohn hat dieses Mal 3 davon verdrueckt – obwohl er den ersten Versuch nicht so mochte!

    • Anni says: August 19, 20159:43 pm

      Ooooh, Silke, das freut mich aber! die Beeren geben wirklich einiges an Süße, wenn sie mitbacken. Ich muss auch mal wieder welche machen. Liebe Grüße!***

Submit comment